Hochbegabt, Hochsensitiv oder doch nur AD(H)S?

Hochsensitiv – Leben zwischen Hochbegabung und Reizüberflutung


Gibt es einen Zusammenhang zwischen Hochbegabung, ADS, ADHS und Hochsensitivität? Ist Hyperaktivität eine unentdeckte Sensitivität und was sind Empathen?

ADS, ADHS oder doch "nur" hochbegabt? Es kann
auch eine Hochsensitivität vorliegen!



(Autor: Simone Meier) ADS, ADHS und Hochbegabung: Ein Thema, das in aller Munde ist. Immer mehr Menschen, vor allem Kinder, bekommen den Stempel des Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms mit oder ohne Hyperaktivität aufgedrückt. Doch ist der kleine Zappelphilipp, der einfach nicht still sitzen kann, wirklich hyperaktiv? Ist der schusselige Hans-Guck-in-die-Luft von nebenan vielleicht hochbegabt? Ist das Sensibelchen, das wegen jeder noch so kleinen Kleinigkeit herzerweichend mitfühlt, vielleicht ein verkannter Empath? Fragen über Fragen, die sich Betroffene immer wieder stellen.

Hochsensitivität – ein Leben zwischen Hochbegabung und Reizüberflutung


Die Sozialpsychologin, Birgit Trappmann-Korr, beschäftigt sich seit Jahren mit den Themen ADS, ADHS, Hochbegabung und Empathie. Mit ihrem Ratgeber "Hochsensitiv – Leben zwischen Hochbegabung und Reizüberflutung" will sie Betroffenen helfen, ihre ganz besondere Gabe zu erkennen und damit zu leben; denn das Leben zwischen Hochbegabung und Reizüberflutung gestaltet sich für Betroffene teils mehr als schwierig.

ADS, ADHS, Hochbegabung oder Hochsensitivität – Unterschiede erkennen


Die Autorin geht auf das Phänomen "anders als die anderen" einfühlsam, kompetent und mit einem zwinkernden Auge ein. Sie weiß um die Probleme der Andersartigkeit und will Betroffenen zeigen: Du bist anders, aber trotzdem ganz normal. Denn genau diese Andersartigkeit ist es, die den ADSlern, ADHSlern, Hochbegabten beziehungsweise Hochsensitiven zu schaffen macht. Immer wieder findet der Leser Fragebögen und Checklisten, die Form und Ausprägung der unterschiedlichen Charakteristika genauer definieren. Die Autorin nennt die Symptome beim Namen, sodass Betroffene sich schnell wiedererkennen können.

Hochsensitiv – was ist das?


"15 Prozent aller Menschen sind hochsensitiv", so die Einschätzung der Autorin. Betroffene wissen oft gar nicht, dass sie hochsensitiv veranlagt sind – und genau das bereitet ihnen Schwierigkeiten; denn das ständig latente Gefühl, anders zu sein, aber nicht zu wissen, warum, das ist auf Dauer belastend. Doch was ist eine Hochsensitivität? Was macht sie aus und wie kann man damit leben? Hochsensitive sind hoch empfindsam, nehmen sich und ihre Umwelt, aber auch Stimmungen und allgemeine Sinneseindrücke intensiver und detaillierter wahr als ihre Mitmenschen. Sie leben in und mit einer ständigen Reizüberflutung.
Hochsensitive Empathen – wenn die Spiegelneuronen übereifrig sind

Empathen wissen, was andere Menschen denken und fühlen; sie können scheinbar Gedanken lesen, haben Vorahnungen und merken sofort, wenn sie angelogen werden. Hochsensitive haben ein derart ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, dass es nur gerechtfertig ist, hier von einem Empathen zu sprechen. Als Empathie wird die Fähigkeit eines Menschen bezeichnet, sich in andere Lebewesen hineinzuversetzen und dessen Gefühle selbst nachempfinden zu können. "Hochsensitive Empathen haben meist einen langen Leidensweg hinter sich", erklärt die Autorin in ihrem Ratgeber. Vielen Empathen werden Krankheiten wie Depressionen, Burn-out, posttraumatische Belastungsstörungen und Angststörungen diagnostiziert, da ihre Gefühlswelt sie immer wieder an die Be- und Überlastungsgrenze führt. Die Autorin versucht mit ihrem Ratgeber "Hochsensitiv – Leben zwischen Hochbegabung und Reizüberflutung" mit dem Gefühlschaos aufzuräumen. Sie will Betroffenen, aber auch Beratern und Therapeuten helfen, das Phänomen "Hochsensitivität" besser zu verstehen.

Birgit Trappmann-Korr: Hochsensitiv: Einfach anders und trotzdem ganz normal

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